Von Brass bis Ziegler - Künstler*innen der Vergessenen Generation
Pressemitteilung vom
VON BRASS BIS ZIEGLER
Salongalerie „Die Möwe“ zeigt vom 14. November 2020 bis 13. Februar 2021 Künstler*innen der Vergessenen Generation
Eröffnung: Samstag, 14. November 2020
Mit ihrer neuen Ausstellung „Von Brass bis Ziegler“ verweist die Berliner Salongalerie „Die Möwe“ vom 14. November 2020 bis zum 13. Februar 2021 auf ihr Kernanliegen: die Vorstellung von Künstlerinnen und Künstlern, deren Schaffen aufgrund von Weltkriegen und politischen Umbrüchen lange Zeit zu Unrecht vergessen war. Anders als in ihren Personalausstellungen versammelt die Galerie diesmal Werke einer Vielzahl von Künstlerpersönlichkeiten der Jahrgänge 1880 bis 1920. Sie weitet damit den Blick auf eine ganze Generation, wodurch in den jeweiligen Einzelschicksalen auch Gemeinsamkeiten der Lebenswege sichtbar werden. Die Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Skulpturen – vorwiegend aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – bestechen nicht nur durch individuelle Meisterschaft. Sie vermitteln in ihrer thematischen und stilistischen Vielfalt auch einen Eindruck vom kreativen Beitrag, mit dem diese Künstler*innen der Vergessenen Generation die unterschiedlichen Kunstströmungen in Deutschland bereicherten.
Fester Bestandteil der Biografie vieler Künstler*innen ist ihre Zugehörigkeit zu namhaften Gruppen, die seit 1900 erfolgreich nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen suchten. So waren Hans Brass, Albert Mueller und Rudolf Ausleger Mitglieder der 1919 gegründeten Novembergruppe. Ida Kerkovius, Hans Thiemann, Theo Balden und Karl Peter Röhl studierten am avantgardistischen Bauhaus und Alfred Reth, Herbert Behrens-Hangeler sowie Edmund Kesting stellten in der legendären Sturm-Galerie von Herwarth Walden aus. Fast alle hatten bis 1933 ein beeindruckendes Œuvre geschaffen. Die Zeit des Nationalsozialismus brachte für sie Studien-, Berufs- und Ausstellungsverbote, die Diffamierung ihrer Kunst als „entartet“ und die Entfernung ihrer Werke aus Museen und Galerien. Einige Künstler, unter ihnen die als sensible Porträtistin berühmte Lotte Laserstein, verließen Deutschland, andere gingen in die innere Emigration, so z.B. der Träger des Badischen Staatspreises Otto Laible. Ebenso wie Lotte Laserstein im dauerhaften schwedischen Exil fanden nach 1945 auch Laible und viele andere Künstler*innen zur schöpferischen Arbeit zurück. Doch nicht alle einst prominente Namen blieben in den folgenden Jahrzehnten im öffentlichen Bewusstsein.
Erst seit den 1980er Jahren findet die Vergessene Generation in Deutschland wieder die ihr gebührende Beachtung, kommt die Kraft, Frische und Originalität ihrer Werke wieder in Ausstellungen zur Geltung. Beispiele dafür sind in der „Möwe“ u.a. Bilder von Fritz Burger-Mühlfeld und Otto Gleichmann, die beide in den 1920er Jahren Mitglied der Hannoverschen Sezession waren, sowie Arbeiten von Jeanne Mammen und Wolfgang Frankenstein, die nach 1945 in Berlin zu den
wichtigen Vertretern der abstrakten Kunst zählten. In einer Reihe mit ihnen steht auch Heinrich Harry Deierling, der trotz seiner Bekanntheit in der Weimarer Republik zu den nahezu vergessenen Expressionisten gehörte. Von den Nationalsozialisten mit Ausstellungsverbot belegt und wegen seiner abstrakten Bilder in der DDR lange Zeit künstlerisch ausgegrenzt, wies erst eine erfolgreiche Verkaufsausstellung 1980 in Ostberlin wieder auf den Maler hin.
Eröffnung: Samstag, 14. November 2020
Ausstellungsdauer: 14. November 2020 bis 13. Februar 2021
Öffnungszeiten der Ausstellung: Di bis Sa von 12 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung
Pressekontakt: Claudia Wall, Tel.: 030 30881842, mail@salongalerie-die-moewe.de