Lebenslust, Großstadtperspektiven und geheime Welten
Pressemitteilung vom
Vernissage: Samstag, 29. Januar 2022, 12 bis 18 Uhr
Mit der Ausstellung „Szenerien – erlebt. erdacht. erträumt.“ eröffnet die Berliner Salongalerie „Die
Möwe“ am 29. Januar das Galeriejahr 2022. Im Zentrum der Präsentation stehen der virtuose Grafiker Wilfried Reiff, der Bauhäusler Fritz Kuhr sowie der bildreiche und fantasievolle Denker Rolf Curt. Sie erzählen in ihren Werken vielschichtige und anspielungsreiche Geschichten und Anekdoten. Dabei führen sie den Betrachter in bekannte oder geheimnisvolle Welten, üben feinfühlig Kritik und schaffen neue Wirklichkeitsbezüge.
Wilfried Reiff (*1954), der im baden-württembergischen Metzingen lebt und arbeitet, ist ein Meister auf dem Gebiet des Holzschnitts. Beobachtungen im Alltag seiner Umgebung, Reiseeindrücke in fremden Ländern sowie Kunst und Literatur liefern ihm die Motive für seine druckgrafischen Arbeiten, deren Bildsprache in der Tradition des Expressionismus steht. Auf seinen oft farbenreichen Blättern entfaltet er erzählerische bis lyrische Bildwelten, in welchen häufig der Mensch mit seinen Charakterzügen, Sehnsüchten und Fehlbarkeiten im Mittelpunkt steht. In „Bistro“ und „Poker“ nimmt der Künstler die Farbe bewusst zurück, um die Intensität der spannungsvollen Atmosphäre zu betonen.
Das Schaffen von Fritz Kuhr (1899-1975) wurde entscheidend vom Bauhaus beeinflusst, an dem er von 1924 bis 1930 studierte und auch lehrte. Während des Nationalsozialismus trieb ihn die Abwertung seiner Kunst als „entartet“ in die innere Emigration. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Kuhr seine künstlerische Arbeit und Ausstellungsbeteiligung wieder auf. 1948 berief Karl Hofer den Maler als Lehrer an die Hochschule für Bildende Künste Berlin. In Kuhrs Werken aus den frühen Nachkriegsjahren drückt sich seine wiedergewonnene Lebensfreude und unbändige Schaffenskraft aus. Mit schwungvollem und intuitiv geführtem Pinsel gemalt, werden auf seinen Bildern das hingebungsvoll interpretierte Gitarren-Solo, das jazzige Bass-Solo und das temperamentvolle Spiel einer Tanzkapelle gleichsam hörbar.
Der Berliner Maler und Grafiker Rolf Curt (1931-2006) entschied sich schon früh für die Malerei und die Druckgrafik als die beiden Hauptgebiete seiner künstlerischen Tätigkeit. In Radierungen arrangiert Curt bekannte Stadtansichten zu neuen visuellen Eindrücken. So bindet er markante Berliner Gebäude und Plätze in urbane Szenerien mit einer ebenso wirklichen wie unwirklichen Anmutung ein und fügt bisweilen anspielungsreich surreale Elemente hinzu. Mit dem Realen und Rätselhaften spielt der Künstler auch in seinen Gemälden aus den 1970er Jahren, die in der Ausstellung zu sehen sind. Die Welt wird in diesen Bildern zur Bühne, auf der Curt in perfekter altmeisterlicher Malweise Traum und Wirklichkeit, Unheimliches und Vertrautes ineinander verschränkt.
Ausstellungsdauer: 29. Januar bis 19. März 2022
Öffnungszeiten der Ausstellung: Di bis Sa von 12 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung
Pressekontakt: Claudia Wall und Helena Feuerbach, Tel.: 030 30881842, mail@salongalerie-die-moewe.de