Bilder von Gerhart Hein erstmals in Berlin zu sehen

Pressemitteilung vom

Salongalerie „Die Möwe“ zeigt zum Jahresauftakt Arbeiten von Gerhart Hein, flankiert von Werken seiner Lehrer an der Breslauer Kunstakademie, darunter Otto Mueller, Johannes Molzahn und Oskar Moll
Vernissage: 18. Januar 2018 | 18.00 Uhr
 
Mit der Ausstellung „Die Breslauer Kunstakademie: Gerhart Hein und seine Begleiter“ eröffnet die Berliner Salongalerie „Die Möwe“ am 18. Januar das Galeriejahr 2018. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Œuvre von Gerhart Hein (1910-1998), einem zu Unrecht weitgehend vergessenen Schüler der Breslauer Akademie für Kunst und Kunstgewerbe. Flankiert werden Heins Bilder, die erstmals in Berlin zu sehen sind, von Arbeiten seiner Akademie-Lehrer: dem Expressionisten Otto Mueller, dem Matisse-Schüler Oskar Moll, dem Zeichner Paul Holz sowie Johannes Molzahn, einem prominenten Vertreter der abstrakten Malerei. Darüber hinaus sind Arbeiten von Marg (Margarethe) Moll zu sehen. Hein war mit der Malerin und Bildhauerin, die zum Kreis der Künstler um die Akademie zählte, freundschaftlich verbunden.
 
Die Breslauer Kunstakademie spielte zwischen 1900 und 1932 eine aktive Rolle bei der Entwicklung der Moderne in der bildenden Kunst Deutschlands und gehörte damit zu den fortschrittlichsten in Preußen. Hein studierte hier von 1929 bis 1932. Die Tür hatte ihm Otto Mueller geöffnet, der seit 1919 als Professor an der Akademie lehrte. Denn Mueller war zufällig durch eine Porträtzeichnung auf den 19-jährigen Hein aufmerksam geworden und vom Talent des jungen Mannes so überzeugt, dass Hein ohne Aufnahmeprüfung und den Besuch der Vorklasse sein Studium beginnen konnte.
 
Nach der Schließung der Akademie am 1. April 1932 setzte Hein seine Ausbildung im Meisteratelier von Johannes Molzahn fort. Im Frühjahr 1933 verließ er Breslau. Zu den Werken, die die Nationalsozialisten als „entartete“ Kunst in den Museen der Stadt beschlagnahmten, gehörte auch ein Stillleben Heins. Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft widmete sich der Maler neben dem Broterwerb in verschiedenen Berufen wieder dem künstlerischen Schaffen.
 
Bis zur Beendigung seiner künstlerischen Tätigkeit 1967 infolge eines Schicksalsschlages schuf Hein ein sehr persönliches Œuvre. Nach zunächst gegenständlichen Motiven gelangte er – auch durch den fortwirkenden Einfluss seines Breslauer Studiums – zu einem einzigartigen Gefüge aus Farbstrukturen, das er selber als „imaginäre Substanz“ bezeichnete.
 
Die Bilder, die Hein vor 1945 malte, wurden bis auf ein Werk zerstört oder gingen in den Wirren des Zweiten Weltkriegs verloren. Lediglich die Zeichnung „Männliches Porträt“ blieb erhalten. Sie ist zusammen mit rund 20 Aquarellen, Mischtechniken und Tuschezeichnungen aus dem Nachlass des Künstlers in der Ausstellung zu sehen.
 
Die Laudatio zur Eröffnung der Ausstellung wird Frau Prof. Dr. Kornelia von Berswordt-Wallrabe halten, Kunsthistorikerin und ehemalige Landesmuseumsdirektorin am Staatlichen Museum Schwerin. 
 
Vernissage: 18. Januar 2018, um 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 19. Januar bis 14. April 2018 
Öffnungszeiten der Ausstellung: Di bis Sa von 12 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung
Pressekontakt: Claudia Wall, Tel.: 030 30881842, mail@salongalerie-die-moewe.de 

Gerhart Hein | Segelboote | 1970 | Mischtechnik mit Collage
Gerhart Hein | Segelboote | 1970 | Mischtechnik mit Collage
Otto Mueller | Ein in Dünen sitzendes und ein liegendes Mädchen | 1920/24 | Farblithografie
Otto Mueller | Ein in Dünen sitzendes und ein liegendes Mädchen | 1920/24 | Farblithografie
Gerhart Hein | o.T. | 1962 | Mischtechnik
Gerhart Hein | o.T. | 1962 | Mischtechnik
Margarethe Moll | Drei Vögel | 1928 | Bronze
Margarethe Moll | Drei Vögel | 1928 | Bronze

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