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Ulrich Neujahr
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* 20. Juni 1898 in Landsberg/Warther; † 9. Oktober 1977 Berlin
 
Deutscher Maler und Grafiker
 
Ulrich Neujahr gehört mit seinem umfangreichen Œuvre zu den bedeutenden Künstlern der Klassischen Moderne. Er orientiert sich stilistisch vor allem an der Neuen Sachlichkeit und entwickelt in den fünfziger Jahren eine zunehmend abstrakte Bildsprache. Seine Faszination vom mediterranen Raum, von Licht und Wärme spiegelt sich in vielen Sujets seiner Werke wider.
 
Neujahr wird 1917, nach dem Abitur in Berlin, zum Ersten Weltkrieg eingezogen und vor Verdun schwer verwundet. Wieder in Berlin nimmt er 1919 ein Architekturstudium auf. Ab 1920 studiert er an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst und absolviert gleichzeitig eine Ausbildung zum Kunsterzieher. Diesen Beruf übt er von 1926 bis 1943 aus. Ab 1924 beteiligt er sich an Gruppenausstellungen, u.a. an der Juryfreien Kunstschau in Berlin. Reisen führen ihn ans Mittelmeer – insbesondere nach Sant’Angelo auf der Insel Ischia – sowie an die deutsche Ostseeküste. Bei einem Bombenangriff auf Berlin wird 1943 sein Wohnhaus schwer beschädigt. Die Familie siedelt nach Weimar über. Nach dem Krieg arbeitet Neujahr freischaffend in Weimar und unterrichtet ab 1949 an der dortigen Frauenschule für sozialpädagogische Berufe. 1946 ist er auf der Ersten Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung in Dresden vertreten. Er kehrt 1951 nach Westberlin zurück und arbeitet wieder als Kunsterzieher. Nach der Pensionierung 1963 wird Sant’Angelo zu seiner zweiten Heimat. Hier ist er mit den deutschen Malern Werner Gilles, Eduard Bargheer und Hermann Poll befreundet und steht mit ihnen im kreativen künstlerischen Austausch.