Projekttitel
Inge Flierl
Objektbeschreibung

* 28. Januar 1926 in Berlin
 
Deutscher Bildweberin und Grafikerin
 
Inge Flierl, geborene Ingeborg Millies, wächst in einer reformorientierten, naturverbundenen Familie auf. Sie zeichnet bereits früh Porträts und Selbstbildnisse. Nach einer Lehre in der Landwirtschaft studiert sie ab 1945 an der Kunstgewerbeschule Berlin und ab 1946 an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Kunstpädagogik. Hier besucht sie u.a. die Malklasse von Georg Tappert und nimmt bei Waldemar Grzimek am bildhauerischen Unterricht teil.1951 beginnt sie ein weiteres Studium an der HfBK in der Abteilung für angewandte Kunst bei Hans Orlowski, wo sie erste Gobelins fertigt. Ausstellungen moderner französischer Teppichkünstler in Berlin vermitteln der jungen Frau wichtige Vorbilder für ihr Schaffen.Weil sie sich öffentlich gegen die Wiederaufrüstung der Bundesrepublik ausspricht, wird ihr das weitere Studium an der HfBK verwehrt. Daraufhin siedelt sie 1953 mit ihrem späteren Ehemann, dem Architekten Peter Flierl, nach Ostberlin über. Hier wird sie Mitglied im Verband Bildender Künstler Deutschlands und beginnt als freischaffende Künstlerin vor allem auf dem Gebiet der Gobelinweberei (Entwurf und Ausführung) zu arbeiten. In den Jahren 1954 bis 1963 bringt Inge Flierl vier Kinder zur Welt.1958 hat die Künstlerin im Kunsthistorischen Museum Magdeburg ihre erste Einzelausstellung, der internationale Präsentationen folgen. Sie fertigt zahlreiche großformatige Bildteppiche, u.a. für das Schauspielhaus Berlin, den Berliner Palast der Republik und die Kirche des „Klosters unser lieben Frauen“ in Magdeburg. Auch erfolgen zahlreiche Ankäufe durch Museen und öffentliche Institutionen. 1974 ist Inge Flierl bei der Textiltriennale in Lausanne vertreten. Sie ist bis heute an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt; die bisher wichtigste Präsentation findet 2005 im Textilmuseum Forst (Lausitz) mit mehr als 30 Gobelins statt.