Projekttitel
Gert Heinrich Wollheim
Objektbeschreibung

* 11. September 1894 in Loschwitz b. Dresden; † 22. April 1974 in New York
 
Deutscher Maler und Grafiker
 
Gert Heinrich Wollheim ist einer der großen Einzelgänger in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Sein Werk steht zwischen Expressionismus, Surrealismus und Realismus. Der vielseitig hochbegabte Künstler setzte sich als Maler, Autor und Redner rigoros für die moderne Kunst ein.
Wollheim absolviert eine kurzzeitige Ausbildung an der Kunsthochschule in Weimar. Als Soldat erlebt er die Unmenschlichkeit des Ersten Weltkrieges, die für ihn bis ins Alter ein künstlerisches Thema bleibt. 1918 hat der Künstler seine erste Einzelausstellung in Berlin. Hier kommt er auch erstmals mit der Novembergruppe in Kontakt. Gemeinsam mit seinem Weimarer Studienkollegen Otto Pankok gründet er 1919 in Ostfriesland eine Künstlerkolonie. Im Spätherbst 1919 kehrt der Maler nach Düsseldorf zurück, wo eine äußerst fruchtbare Etappe in seinem Schaffen beginnt. Er lernt die Kunsthändlerin Johanna Ey kennen und wird 1920 Mitglied der Künstlergruppe „Das Junge Rheinland“, die ähnlich bedeutend wie „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ wird. Gemeinsam mit dem Jungen Rheinland stellt Wollheim 1920 auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf aus. In diesen Jahren beteiligt er sich auch aktiv an der Herausgabe fortschrittlicher Kunstpublikationen. 1922 gehört er zu den Organisatoren der „1. Internationalen Kunstausstellung Düsseldorf“, die erstmals die moderne europäische Kunst an den Rhein bringt. Als Wollheim im Herbst 1925 wieder nach Berlin zurückkehrt, hat er als Künstler bereits einen Namen. Seine Arbeiten sind in den folgenden Jahren auf allen großen Ausstellungen vertreten, die Nationalgalerie kauft ein Gemälde an. 1926 schließt sich Wollheim der Novembergruppe an und beteiligt sich an deren Ausstellungen. In Berlin pflegt er seine Freundschaft zu Otto Dix, George Grosz und Max Ernst weiter. Mit Beginn des NS-Regimes geht der Künstler im Frühjahr 1933 nach Frankreich ins Exil. In Deutschland werden seine Werke aus den Museen entfernt und als „entartete Kunst“ diffamiert. Von 1939 bis 1944 ist er in verschiedenen Lagern interniert. Im März 1947 erhält Wollheim in Paris die Ausreisegenehmigung in die USA, wo er 1950 seine erste Einzelausstellung hat. In Deutschland werden seine Arbeiten u.a. in Ausstellungen in Düsseldorf und Berlin gezeigt.