Von Gestern bis Heute

Pressemitteilung vom

Ausstellung der Salongalerie zum 150-jährigen Bestehen des Vereins der Berliner Künstlerinnen
 
Am 13. Januar vor 150 Jahren gründete sich der Verein der Berliner Künstlerinnen, um die Situation von Frauen im Kunstbetrieb zu verbessern. Obwohl in Berlin im ausgehenden 19. Jahrhundert viele Künstlerinnen am Aufbruch in die Moderne maßgeblich beteiligt waren, blieb ihnen – anders als ihren männlichen Kollegen – der Zugang zur Akademie verwehrt. Damit fehlte den Frauen jegliche staatliche Absicherung und Unterstützung. Durch die Einrichtung einer eigenen Mal- und Zeichenschule, regelmäßige Ausstellungen und soziale Maßnahmen trug der Verein entscheidend dazu bei, dass der Beruf Künstlerin zunehmend gesellschaftliche Anerkennung erfuhr. Er war im deutschsprachigen Raum der erste Berufsverband bildender Künstlerinnen.
 
Aus Anlass dieses Jubiläums zeigt die Salongalerie „Die Möwe" in der Ausstellung „Von Gestern bis Heute. 150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen“ vom 14. Januar bis zum 22. April 2017 Arbeiten von Mitgliedern, Schülerinnen und Gastausstellerinnen des Vereins – vom Beginn ihrer beruflichen Selbstbestimmung bis zur Gegenwart. Die Präsentation stellt Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen von rund 20 Künstlerinnen in einen spannungsvollen Dialog. Zu den ältesten Werken gehören Bilder aus der Kaiserzeit von den Landschaftsmalerinnen Elisabeth von Eicken und Dora Koch-Stetter. Die jüngsten Arbeiten entstanden in den letzten zehn Jahren in den Ateliers von Sabine Herrmann, Emerita Pansowová und Vera Schwelgin.
 
Einige der gezeigten Künstlerinnen wie Hannah Höch, Lotte Laserstein und Julie Wolfthorn haben heute ihren Platz in der Kunstgeschichte gefunden. Andere sind zu Unrecht in Vergessenheit geraten. So wartet die Ausstellung auch mit Wiederentdeckungen von Malerinnen wie zum Beispiel Ursula Vehrigs auf. Sie besuchte die Pariser Malschule von Fernand Leger. Ihr in der Ausstellung gezeigtes Bild „Stilleben mit Staffelei" von 1926 zeigt den Einfluss dieses französischen Kubisten. Eine der Chronistinnen des Berliner Großstadtlebens, Erna Schmidt-Caroll, wurde in den 1990er Jahren wiederentdeckt. Ihr kritischer Blick und ihre künstlerische Handschrift sind vergleichbar mit der Arbeitsweise von Jeanne Mammen und George Grosz. Die Ausstellung präsentiert Arbeiten aus den 1930er Jahren, die bis 1963 als verschollen galten und sich bis heute im Nachlass der Künstlerin befinden. Neben den genannten Künstlerinnen zeigt die Salongalerie auch Werke von Clara Arnheim, Christa Düll, Gertrude Köhler, Jeanne Mammen, Marg Moll, Martel Schwichtenberg und Renée Sintenis.
 
Am historischen Gründungstag des Vereins, am Freitag, dem 13. Januar 2017, laden wir Sie herzlich von 18.00 bis 21.00 Uhr zur Vernissage der Ausstellung „Von Gestern bis Heute“ ein. Die Vorsitzende des Vereins, Ute Gräfin von Hardenberg, wird die Ausstellung eröffnen.
 
Vernissage: 13. Januar 2017, von 18 bis 21 Uhr
Ausstellungsdauer: 14. Januar bis 22. April 2017
Pressekontakt: Claudia Wall, Tel.: 030 30881842, mail@salongalerie-die-moewe.de
 
Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage weitere Pressebilder zu.
 

Emerita Pansowová, Stehende, Bronze, 2015 & Erna Schmidt-Caroll, Frau im Mantel und Pelzkragen, Aquarell, 1933
Emerita Pansowová, Stehende, Bronze, 2015 & Erna Schmidt-Caroll, Frau im Mantel und Pelzkragen, Aquarell, 1933
Ursula Vehrigs, Stilleben mit Staffelei, Öl auf Leinwand, 1926
Ursula Vehrigs, Stilleben mit Staffelei, Öl auf Leinwand, 1926
Julie Wolfthorn, Portrait, Kohlezeichnung, o.J.
Julie Wolfthorn, Portrait, Kohlezeichnung, o.J.
Erna Schmidt-Caroll, Frau im Mantel und Pelzkragen, Aquarell, 1933
Erna Schmidt-Caroll, Frau im Mantel und Pelzkragen, Aquarell, 1933

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