Projekttitel
Margarethe Moll
Objektbeschreibung

* 2. August 1884 in Mülhausen (Elsass); † 15. März 1977 in München
 
Deutsche Bildhauerin und Malerin
 
Margarethe Moll vereint in ihrer Malerei zwei unterschiedliche Kunstrichtungen: den Fauvismus und die Abstraktion. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehört sie zu jenen Künstlerinnen, die den Mut haben, bildhauerisch zu arbeiten.
 
Ihre Ausbildung zur Malerin beginnt sie 1905 bei Oskar Moll, der ein Jahr später ihr Ehemann wird. Nach dem Umzug mit ihrem Mann nach Berlin nimmt sie Unterricht bei Lovis Corinth. 1907 gestaltet sie in Paris unter Anleitung von Henri Matisse ihre ersten Plastiken. Sie bleibt seine einzige deutsche Bildhauer-Schülerin. 1911 stellt Marg Moll in der Berliner Secession sowie 1914 in den Galerien Fritz Gurlitt in Berlin und Hans Goltz in München aus. In den zwanziger Jahren weilt sie mehrmals in Paris, wo sie Schülerin von Fernand Léger ist. Starke künstlerische Impulse erhält sie auch von Constantin Brancusi, Alexander Archipenko und Ossip Zadkine, den Wegbereitern der modernen Bildhauerei. 1929 beteiligt sich Marg Moll an der Großen Berliner Kunstausstellung; 1931 stellt sie gemeinsam mit Oskar Schlemmer in der Galerie Flechtheim aus. Während des Nationalsozialismus erhält das Künstlerehepaar Ausstellungsverbot und arbeitet zurückgezogen weiter. 1943 wird das künstlerische Werk beider durch einen Bombenangriff auf Berlin zerstört. Nach dem Tod von Oskar Moll lebt Marg Moll drei Jahre in Wales und lernt Henry Moore kennen. 1952 kehrt sie nach Deutschland zurück und schafft in den fünfziger Jahren Drahtplastiken, die wie Zeichnungen wirken. Sie stellt erfolgreich aus und Museen kaufen ihre Arbeiten an. In der Spätphase ihres Schaffens entstehen vorwiegend expressive Arbeiten in Holz.
Mit dem Berliner Skulpturenfund wird 2010 auch ihre Kunst wiederentdeckt: Die Plastik „Die Tänzerin“ war 1937 von den Nationalsozialisten beschlagnahmt worden.